ebigo.de E-Business. IT. Antworten für den Mittelstand.  
News / TermineUnternehmensbereicheLösungenServices / BeratungDienstleister / Ausschreibungen  





Baden-Württemberg
Über ebigo Kontakt Schnelleinstieg
Suche beginnen
Marketing, Werbung, PR
Vertrieb/Service
Einkauf / Beschaffung
Extranet
E-Procurement
Warenwirtschaft / Logistik
Produktion / Entwicklung
Finanz- / Rechnungswesen
Personalwesen
Fort- / Weiterbildung
Unternehmens- führung / Organisation
Technologie-/IT- Infrastruktur

Startseite  » Unternehmensbereiche  »  Einkauf / Beschaffung  »  Extranet
Extranet
Überblick
Chance für Zulieferer und Vertrieb
Hintergrund
Extranet aus Sicht der Lieferanten
Fallbeispiel
H. Stoll: Strickmuster in alle Welt
Buchtipps
Weiterführende Literatur zum Thema
Interview
Torsten Horn zu Extranets
Checklisten
Brauchen Sie ein Extranet?

Kosten sparen durch ein Extranet


Welche Extranet-Lösung eignet sich für welches Unternehmen, wann amortisieren sich die Investitionskosten und wohin geht der Trend bei Extranets? Rudi Konar sprach mit Dipl.-Ing. Torsten Horn, Manager des Java Competence Centers bei GET Information Technology in Grevenbroich.


Was sollte ein Mittelständler über die Anschaffung eines Extranets wissen?
Torsten Horn, GET Information Technology, Grevenbroich Torsten Horn, GET Information Technology, Grevenbroich
Torsten Horn:  Dazu gibt es verschiedene Sichtweisen und Fragestellungen: Wie fügt sich ein Extranet in die betriebswirtschaftlichen Prozesse ein? Welche Möglichkeiten und Potenziale gibt es? Wie funktioniert die Technik? Welche Technologie passt zu den bei den Geschäftspartnern verwendeten Technologien? Zu Beginn verwirren viele neue Begriffe:
„Extranet“ bietet über das Internet für bestimmte autorisierte Benutzergruppen (meistens Lieferanten und besonders wichtige Kunden) Zugang zu firmeninternen Informationen und Anbindung an Geschäftsprozesse.
„B2B“ heißt „Business-to-Business“ und meint automatisierte Geschäftsprozesse zwischen Geschäftspartnern, aber nicht zum Endkunden.
„E-Business“ bezeichnet allgemein die Abwicklung von Geschäftsprozessen über das Internet. „E-Commerce“ ist eine Teilmenge davon und beinhaltet alles was zum elektronischen Verkauf von Waren und Dienstleistun gen gehört, inklusive Onlineshop, Transaktionen und Zahlungsabwicklung.
„Web Services“ ist der Oberbegriff für eine Gruppe neuer technologischer Protokollstandards, die auf Grund allgemeiner Akzeptanz elektronischen Datenaustausch und Integration erheblich erleichtern.


Wo sehen Sie die Chancen für den Mittelstand?
Torsten Horn: Eine Extranet-Anbindung ermöglicht Kosteneinsparungen durch engere Kooperation, kürzere Reaktionszeiten, kleinere Lager, vereinfachte und transparente Prozesse ohne Medienbruch, Automatisierbarkeit der logistischen Handelsketten, SCM (Supply Chain Management) und Lean Production bis hin zu Just-in-time Production.
Die Öffnung per Extranet macht attraktiver und verbessert die Konkurrenzsituation. In einigen Branchen, zum Beispiel für Zulieferer in der Automobilindustrie, kann die Anbindung per Extranet eine zwingende Voraussetzung sein, ohne die eine Geschäftsbeziehung nicht möglich ist.
Ein manchmal überraschender Nebeneffekt ist, dass die verbesserten Informationsmöglichkeiten auch innerbetrieblich genutzt werden und so die interne Transparenz entscheidend steigern.


Was sind die ersten Schritte, die Sie kleinen und mittleren Unternehmen empfehlen würden?
Torsten Horn: Beim Extranet wird zwischen zwei Varianten unterschieden. Bei der Einsteigerversion wird ein einfacher so genannter „Web Application Server“ eingerichtet, über den definierte autorisierte Benutzergruppen über einen üblichen Webbrowser manuellen Zugang zu bestimmten firmeninternen Informationen abrufen können, etwa zu speziellen Preislisten, aktuellen Lagerbeständen oder zum Auftragsfortschrittsstatus (Tracking), und mit dem über Eingabemasken zum Beispiel Aufträge eingegeben werden können. Oder ein so genannter Konfigurator erleichtert die Zusammenstellung des gewünschten Produkts mit geeigneten und zusammen passenden Optionen, wodurch Fehlbestellungen vermieden werden.
Diese Extranet-Variante ist relativ schnell und preiswert zu realisieren, überschaubar und einfach zu pflegen. Die Telefon-Hotline wird entlastet, ärgerliche Nachfragen vermieden, die Kunden können selbstständig stets aktuelle Informationen abrufen und die Vorgänge sind transparenter. Mit relativ geringen Investitionen wird einiges an Kundenservice und Entlastung erreicht.
Die zweite Ausbaustufe geht erheblich weiter. Statt manueller Benutzung eines Webbrowsers werden Geschäftsprozesse automatisiert. Computer tauschen elektronisch Geschäftsdokumente aus, überwachen Lagerbestände und initiieren Aufträge und Bestellungen.
Sowohl die Einsparpotenziale als auch die notwendigen Investitionen sind erheblich größer. Es ist erheblich mehr Infrastruktur erforderlich. Die betriebswirtschaftlichen Vorgänge müssen korrekt angepasst und integriert werden. Das verwendete ERP- oder Warenwirtschaftssystem muss offene Schnittstellen zum Datenaustausch bieten. Fast immer ist eine Anpassung der Datenstrukturen und Übersetzung der Dateninhalte notwendig. EAI-Middleware (Enterprise Application Integration) muss oft individuell erstellt werden. Ein gemeinsam verwendetes Übertragungsprotokoll muss gefunden werden. Einbruchsicherheit, Transaktionssicherheit und Stabilität müssen gewährleistet sein.


Wohin geht der Trend bei Extranets?
Torsten Horn: Obwohl seit Jahren diskutiert und praktiziert ist die Automatisierung des Geschäftsdatenaustauschs und die Integration noch immer eine Herausforderung. Allerdings ist Besserung in Sicht. Früher kommunizierten teure EDI-Systeme (Electronic Data Interchange) über teure VAN-Leitungen (Value Added Network) und konnten dabei nur starr strukturierte Dokumente wie Bestellungen, Lieferscheine und Rechnungen austauschen. Jetzt setzen sich zunehmend flexiblere Lösungen durch, die preiswerte Internetverbindungen nutzen, und durch breit akzeptierte Standardisierungen einfache preiswertere Anbindungen erlauben. Alle großen Softwarehersteller setzen deshalb auf Web Services auf der Grundlage von SOAP (Simple Object Access Protocol) und WSDL (Web Services Description Language). Dabei werden XML-Dokumente übertragen (Extensible Markup Language). Die Anpassung und Transformation der darin enthaltenen Geschäftsdaten kann über Standardmodule per XSLT erfolgen (Extensible Style Language Transformation). An weitergehenden Standards, die betriebswirtschaftlicher orientiert sind (z.B. ebXML) oder Sicherheit und Transaktionen behandeln, wird derzeit noch gearbeitet.


Mit welchen Kosten muss ein Mittelständler rechnen, wie viel soll er investieren? Amortisiert sich ein Extranet?
Torsten Horn: Ein einfaches Extranet mit einem Web Application Server, der dem autorisierten Kunden lediglich manuellen Zugang per Webbrowser erlaubt, kann in einem Monat realisiert werden und erfordert nur geringe laufende Kosten. Mit der Zeit kann der Leistungsumfang weiter ausgebaut werden.
Eine vollständige Automatisierung des Geschäftsdatenaustauschs bedeutet einen erheblichen Aufwand. Vielleicht muss das ERP- oder Warenwirtschaftssystem erweitert werden. Eventuell müssen die Geschäftsabläufe überdacht werden und es ist sogar ein so genanntes BPR (Business Process Reengineering) erforderlich. In jedem Fall ist eine genaue Abstimmung mit den Geschäftspartnern und die Transformierung der Geschäftsdaten notwendig, was in Zukunft durch SOAP Web Services erleichtert wird.
In diversen Umfragen wurde eine Amortisation auch aufwändiger Extranets von fast allen Unternehmen bejaht und der ROI (Return on Investment) oft mit weniger als einem Jahr angegeben. Mittlere und größere Unternehmen beziffern die erreichte Kosteneinsparung auf mehrere Prozent des Umsatzes.


Was wäre Ihr wichtigster Tipp für den Mittelstand?
Torsten Horn: Die technologischen Entwicklungen sind noch im Fluss und die betriebswirtschaftliche Einbindung ist nicht immer einfach. Aber wenn die genannten Kosteneinsparungen realisierbar sind und die Geschäftspartner über geeignete Infrastrukturen verfügen oder auf Grund des Extranetangebots mehr Kunden gewonnen werden, lohnt sich das Extranet bereits jetzt. Damit Zukunftssicherheit gewährleistet ist, sollte nur in Systeme und Produkte investiert werden, die offene Standards unterstützen. Proprietäre Technologien sollten vermieden werden.




zurückzurück Zum Seitenanfang | Seite drucken | Artikel verschicken

Impressum | Nutzungshinweise | Datenschutz | Kontakt

© MFG Medienentwicklung Baden-Württemberg


ebigo-Partner

Dienstleistersuche
Hier können Sie nach
E-Business- und
IT-Dienstleistern in
Baden-Württemberg
suchen.
Zur Suche
Ausschreibungen
Sie sind mittelständischer Unternehmer und möchten Angebote für Projekte und Produkte einholen?
weiter
Sie sind E-Business- und IT-Dienstleister und möchten aktuelle Ausschreibungen einsehen?
weiter